Ketamin ist eine Substanz, die seit Jahrzehnten in der Anästhesie für Narkosen verwendet wird. Speziell bei Kindern wird diese Substanz besonders als sichere schmerzstillende und Narkoseeinleitende Substanz gerne eingesetzt.
In deutlich geringerer Dosis, bei der man noch nicht in den Narkosezustand gerät,
hilft Ketamin bei schweren Depressionen, Ängsten, chronischen Schmerzen und auch Süchten. Ketamin wirkt anders als klassische Antidepressiva – und zwar dort, wo das depressive Denken entsteht.
Ketamin erzeugt in niedriger Dosis bewusstseinsverändernde Zustände, die den psychedelischen Stoffen Psylocybin und LSD ähneln, jedoch deutlich kürzer anhalten und milder sind.
In unserer Praxis in Rothenburg wird diese Therapie seit 2023 neu für Patienten angeboten, die für diese neue Behandlungsform infrage kommen.
Als Mitglied der Schweizerischen Ärztegesellschaft für Psycholytische Therapie ist Dr. Mestre stets mit den neusten Forschungsergebnissen und Anwendungsmöglichkeiten dieser Therapie vertraut.
Neue Studien zeigen den genauen Wirkmechanismus und machen die Substanz zum Hoffnungsträger für eine bessere Therapie:
Eine Ketamintherapie hat eine starke und schnelle Wirkung gegen schwere Depressionen, sie erzeugt als «Nebenwirkung» psychedelische Rauschzustände, die das Bewusstsein erweitern, ganz neue Denkmechanismen anregen und, wie Patienten berichten, das Unterbewusstsein öffnen.
Jahrelang nicht mehr gespürte Gefühle werden zugänglich und neue Denkperspektiven können in den Alltag integriert werden. Dazu werden nach den Sitzungen, die ca. 2 Stunden dauern, mehrere Integrationsgespräche geführt.
Der bisher als «Hauptwirkung» wissenschaftlich nachgewiesene Effekt ist verblüffend: Es entstehen neue Nervenbahnen und -verbindungen im Gehirn, unabhängig vom Alter. Die Konzentration kann sich neben der Stimmung und der empfundenen Lebensenergie verbessern.
Ketamin macht nicht süchtig und ist sogar deutlich weniger toxisch als Koffein.
Dennoch wird die Anwendung und Dosis sehr sorgfältig nach medizinischer Indikation von mir individuell abgestimmt.
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Auch die Wirkstoffe Psilocybin, das natürlicherweise in den so genannten «Zauberpilzen» enthalten ist, und LSD werden derzeit erforscht. Die Universitätskliniken Basel und Zürich sind weltweit die ersten Zentren, die diese Forschung zunehmend vorwärtsbringen.
Die Resultate sind ebenfalls beeindruckend, der Effekt auch dieser psychedelischen Stoffe ist wie bei Ketamin bereits nach einem Tag festzustellen und hält lange an, oft ohne den Bedarf von regelmässiger Anwendung.
Zum Vergleich: Klassische Antidepressiva benötigen mindestens drei Wochen bis zum Wirkbeginn und sie müssen dauerhaft eingenommen werden. Zusätzlich müssen Herz- und Leberfunktion regelmässig überwacht werden.
Die Behandlung von Depressionen erfolgt in der Regel medikamentös mit Antidepressiva und mit Psychotherapie. Diese Kombination ist bewährt und wirksam. Aber in etwa 20 Prozent der Fälle wirken die zur Verfügung stehenden Therapien nicht ausreichend. Diese Betroffenen gelten als therapieresistent. Für sie wird jetzt eine neuartige Behandlung erforscht: die psychedelische Therapie. Sie verspricht stärkere Wirksamkeit als herkömmliche Verfahren und könnte in manchen Fällen sogar langfristige Besserung bedeuten.
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Die Akuttherapie mit Ketamin erfolgt in unserer Praxis in Rothenburg mit einem Nasenspray unter Überwachung. Weil es depressive Symptome besonders schnell lindert, spielt Ketamin eine wichtige Rolle auch als Notfallmedikament bei akuter Suizidalität.
Als längerfristige Therapie in regelmässigen Abständen für eine begrenzte Zeit kommt es bei Menschen mit Depressionen und anderen besonderen Zuständen zum Einsatz, bei denen herkömmliche Therapien nicht ausreichend wirken
Ketamin-Behandlungen müssen als sogenannte Off-Label-Therapien von den Patientinnen und Patienten selbst bezahlt werden.
Weitere Informationen und ob Sie allenfalls für eine solche Behandlung infrage kommen, können Sie in einem persönlichen Gespräch mit Dr. Mestre unverbindlich klären.
Einen Termin können Sie in Rothenburg unter 041 280 45 22 abmachen.
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